Olten 4 (Ø 1699) – Kirchberg (Ø 1900) 2,5 – 3,5

Ramon Aeschlimann (1792) – Andreas Lehmann (2270) 0-1
Daniel Steiner (1771) – Reto Marti (1967) 1/2
Harry Gheorghiu (1709) – M’hamed Heniche (1922) 1-0
Alexandru Gheorghiu (1670) – René Weber (1803) 0-1
Erik Schrader (1678) – Hans Peter Schüpbach (1748) 1-0
Ralf Doerendahl (1576) – Roger Tanner (1692) 0-1

In Anbetracht dessen, dass wir an allen Brettern ELO-Vorteile hatten, fiel der Sieg eher knapp aus. Auch für die Schlussrunde kann gelten, was schon bisher Usus war: Es lief gegen uns. Unser Sieg hätte bei normalem Verlauf gereicht, um zumindest in ein Entscheidungsspiel gehen zu können. Weil aber der bis anhin verlustpunktlose Leader Solothurn ausgerechnet gegen Bern seine erste Niederlage einfuhr, bleiben die Berner vor uns.
Ich konnte nach einem Generalabtausch Druck gegen die Zentralbauern meines Gegners aufbauen und gewann schliesslich ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern.
Schübi gewann in der Eröffnung einen Bauern und stand aussichtsreich, als er plötzlich neben mir aufstöhnte, weil er glatt einen Turm eingestellt hatte und somit chancenlos war.
Andreas konnte nach ungleichseitigen Rochaden mehr Druck gegen die Königsstellung seines Gegners aufbauen und gewann souverän.
Als ich bei der Analyse von Andreas Partie zuschaute, erreichte mich die Nachricht von Rogers Sieg und M’hameds Niederlage.
In Rogers Partie wechselte der Vorteil wohl mehrmals die Seite, bis er mit Dame und Turm in die Stellung seines Gegners eindringen konnte und gewann.
M’hamed schien mir lange vernünftig zu stehen, was schliesslich zur Niederlage führte, bekam ich nicht mit.
Reto bekam in einem remislichen Endspiel plötzlich die Chance, seinen Turm zu aktivieren und scheinbar auf Gewinn spielen zu können. Schliesslich erwies sich der kleine Vorteil aber als zu gering und das Remis wurde Tatsache.

Am Schluss der Saison danke ich allen Spielern für ihren Einsatz, der auch nächstes Jahr wieder gefragt ist, um einen neuen Anlauf in Richtung Aufstieg zu nehmen.

René Weber

Kirchberg (Ø 1844) – Solothurn 2 (1816) 2-4

M’hamed Heniche (1922) – Anton Meier (1867) 1-0
René Tanner (1917) – Fabio Canonica (1695) 1-0
Henryk Zmyslowski (1824) – Michael Hostettler (1818) 0-1
Hanspeter Luginbühl (1844) – Mauro Rothen (1897) 0-1
Florian Bodmer (1752) – Janosh Oberholzer (1765) 0-1
René Weber (1803) – Walther Lüthi (1851) 0-1

Weil Solothurn nicht in Bestbesetzung antrat, durften wir uns berechtigte Hoffnungen auf Punktezuwachs machen. Zweieinhalb Stunden nach Spielbeginn war ich mir sicher, dass wir den Leader unserer Gruppe schlagen und überholen. René Tanner, M’hamed und ich standen auf Gewinn und aus den anderen Partien durfte mindestens ein Remis erwartet werden; aber dann holte uns die Vergangenheit wieder ein.
René gewann rasch eine Figur und musste danach nur noch einen Angriff gegen seinen König abwehren und die Zeitnot überstehen, um sicher zu gewinnen.
M’hamed gewann seine Figur erst im Endspiel und verwertete den Vorteil dann sicher.
Flo und Henryk verloren beide je einen Bauern und somit später auch die Partie.
Ich fügte meiner Bilanz verlorener Partien nach Gewinnstellung eine weitere hinzu. Meinem Gegner war es fast peinlich, gewonnen zu haben, weil er doch vierzig Züge lang immer schlechter stand.
Nun hätte Hanspeter die Kohlen noch aus dem Feuer holen können. Die Stellung auf seinem Brett war aber ein unterschriftsreifes Remis. Etwas früher in ihrer Partie hatten beide je ein Remisangebot abgelehnt. Dann kündigte Mauro einen Springerzug mit dreimaliger Stellungswiederholung an und verlangte die Punkteteilung. Hanspeter war anderer Meinung und nach Konsultation seines Partiefomulars sah Mauro ein, dass er sich getäuscht hatte. Er führte also seinen Springerzug aus und plötzlich schien es, dass er damit die Partie sogar einstellen würde. Objektiv blieb es aber wohl bei der Remisstellung, bis Hanspeter einen Springerzug seines Gegners übersah und sogar noch verlor.

René Weber


Biel 3 (Ø 1554) – Kirchberg (Ø 1836) 1-5

Nicolas Ammeter (1588) – M’hamed Heniche (1932) ½ – ½
Caryl Baker (1634) – Reto Marti (1977) ½ – ½
Giuseppe Giglio (1548) – Henryk Zmyslowski (1832) 0-1
Mila Hauser (1474) – René Weber (1801) 0-1
Igor Dzakula (1659) – Florian Bodmer (1742) 0-1
Niven Ott (1422) – Hans Peter Schüpbach (1729) 0-1

Die ELO-Auswertung zeigte es deutlich: wir waren klar favorisiert und ein hoher Sieg war praktisch Pflicht, muss aber auch immer erst erspielt werden.

Schübi hatte ziemlich leichtes Spiel. Sein Gegner offerierte ihm auf f2 Springer und Läufer gegen den Turm. Diesen Vorteil verwertete Schübi souverän und konnte schon rasch die Heimreise antreten.

Flo konnte endlich seine Negativspirale durchbrechen. Er hielt immer etwas Druck gegen die Stellung seines Gegners aufrecht, was sich mit der Zeit auch auf dessen Bedenkzeit auswirkte. Mit nur noch wenigen Minuten auf der Uhr fand dieser kein Mittel mehr gegen den Schlussangriff von Flo.

Henryk gewann im Mittelspiel eine Figur und führte die Partie später mit einem Mattangriff zum Sieg.

Ich gewann recht rasch einen Zentralbauern und fühlte mich danach ziemlich sicher, was sich beinahe gerächt hätte. Nach einem Turmtausch konnte ich einen Läufer schön im Zentrum platzieren, übersah aber dabei, dass dieser vorher einen Turm gedeckt hatte. Ich sah dann schnell, dass Mila mit einem Bauern meinen anderen Läufer angreifen konnte, der stehen bleiben musste, weil sonst auf der Grundlinie eben mein Turm gefallen wäre. Diesen Zug führte sie dann auch aus und ein Figurenverlust schien unvermeidbar. Mit viel Stellungsglück konnte ich aber ihre Dame zweimal belästigen und so anstelle eines Figurenverlusts einen Bauerngewinn realisieren. Mit zwei Mehrbauern war dann das Endspiel ziemlich leicht gewonnen.

Retos Stellung gefiel mir über längere Zeit gut. Dann fuhr sein Gegner schwere Geschütze gegen den Punkt f2 auf und Reto musste seine Dame gegen zwei Türme hergeben, dies unter eher ungünstigen Umständen. Weil er aber einen Randbauern vorstossen konnte, wurde sein Gegner unruhig und bot remis an.

M’hamed schien in einem Turmendspiel mit Mehrbauer die etwas besseren Karten zu haben. Mit einem Tempoverlust verpasste er aber den möglichen Sieg und auch etwas später mit einer Dame gegen den Turm seines Gegners stellte er einen wichtigen Bauern ein und konnte in Zeitnot nur noch ein Remis erreichen.

René Weber

Bümpliz 2 (Ø 1789) – Kirchberg (Ø 1852) 0.5 – 5.5

Dominic Bucher (1884) – M’hamed Heniche (1921) 0-1
Stefan Racine (1755) – Hanspeter Luginbühl (1861) 0-1
Thomas Bucher (1753) – Reto Marti (1963) 0-1
Daniel Fasel (1778) – Henryk Zmyslowski (1813) 1/2
Bruno Walker (1804) – René Weber (1803) 0-1
Silvio Hasler (1759) – Hans Peter Schüpbach (1751) 0-1

Wie Reto beim Nachtessen nach dem Match sagte, scheint der Horrorfilm nun definitiv beendet zu sein.
Das Resultat ist wohl etwas zu einseitig ausgefallen; alles lief für uns.
Schübi überraschte seinen Gegner schon früh in der Eröffnung, vereitelte seine Rochade und Entwicklung. Dieser glaubte, einen angegriffenen Springer nicht mehr retten zu können und opferte ihn für nur einen Bauern. Damit war die Partie praktisch gelaufen und Schübi führte sie dann auch souverän zum Sieg.
Hanspeter lehnte bei gleichem Material ein Remisangebot ab, weil er annahm, mit dem Läuferpaar etwas Vorteil zu haben. Obschon er seinen König vorrücken lassen konnte, schien es dann nicht mehr weiter zu gehen. Sein Gegner hatte einen sehr passiven Springer, der aber ein weiteres Eindringen des Königs verhinderte. Als er diesen Springer dann wegzog, eröffnete sich Hanspeter plötzlich doch noch eine Chance zum Gewinn, welche er dann auch resolut nutzte.
Henryk, der bei der Abfahrt des Zugs in Burgdorf am Bahnhof Kirchberg-Alchenflüh stand und dann beim Anmarsch ins Spiellokal in die falsche Richtung ging, startete die Partie mit zehn Minuten Verspätung. Vielleicht war der rasche Verlust eines Bauern auf die verkorkte Anreise zurück zu führen. Dann erholte er sich aber und gestand seinem Gegner nur ein Remis zu.
Die Partien von M’hamed und Reto verliefen fast synchron. Beide eroberten rasch einen Bauern, vergaben aber diesen Vorteil vermeintlich später wieder um dann im Endspiel doch wieder mit erneuten Mehrbauern zu gewinnen.
Meine Partie war lange ausgeglichen. Nach dem Abtausch aller Leichtfiguren machte Bruno einen etwas unglücklichen Bauernzug, der mir einen kleinen, aber andauernden Vorteil brachte, weil meine Dame immer besser stand als seine. Als auch die beiden Türme getauscht waren, hätte er ein einziges Mal mit einem richtigen Damenzug noch ein Remis haben können, fand diesen Zug aber nicht. Danach konnte ich einige seiner Bauern einsammeln, eine zweite Dame holen und die Partie nach ein paar Racheschachs von ihm gewinnen.

René Weber

Kirchberg (Ø 1998) – Köniz-Bubenberg 2 (Ø 1748) 4,5 – 1,5

Marco Lehmann (2367) – Hans Vermin (1867) 1-0
Andreas Lehmann (2269) – Kaspar Amsler (1705) 1-0
René Tanner (1924) – Theo Rimann (1731) 1-0
Hanspeter Luginbühl (1861) – Christoph Bigler (1667) 1/2
Hans Peter Schüpbach (1751) – Pijanan Ravikumar (1642) 0-1
Henryk Zmyslowski (1813) – Benedict Probst (1877) 1-0

René Tanner, der mich als Mannschaftsleiter vertreten hat, schilderte mir den Verlauf des Matchs wie folgt:
„Wir haben vorne an den ersten drei Brettern unsere Pflicht erfüllt. So richtig gut gespielt haben wir aber nicht.
Ich selber brauchte einen groben Schnitzer meines Gegners, dass es doch noch reichte.
Schübis Gegner kam 45 Minuten zu spät. Dies sollte man doch irgendwie ausnutzen können. Leider gelang das Schübi nicht.
Henryk stand schnell mit einem Minusbauern da. Er war dann aber der erste, der mir mit Daumen hoch signalisierte, dass er gewonnen habe.
HPL stand immer etwas besser. Mit Bauernplus sogar. Am Schluss bot sich die Möglichkeit an, in ein Bauernendspiel mit Mehrbauer zu gehen. Hanspeter wollte die Springer auf dem Feld lassen, und den zweiten Mehrbauer einheimsen. Dies reichte aber dann nicht zum Sieg.
Schlussendlich ein Pflichtsieg mit dieser Aufstellung. Eine la ola Welle können wir deswegen aber nicht auslösen“.

René Weber

Bern 6 (Ø 1699) – Kirchberg (Ø 1825) 3,5 – 2,5

Joah Portner (1841) – Reto Marti (1963) 0-1
Emilio Ferraro (1683) – Hanspeter Luginbühl (1861) 1-0
Simon Rufener (1814) – Henryk Zmyslowski (1813) 0-1
Gion Schäfer (1564) – René Weber (1803) 1-0
Viktor Bachvarov (1665) – Hans Peter Schüpbach (1751) 1/2
Simon Useche (1626) – Florian Bodmer (1759) 1-0

Ich erinnere mich dunkel, mal was von einem schlechten Film geschrieben zu haben; er läuft weiterhin!
An einem Brett waren die ELO gleich, an den übrigen hatten wir deutliche ELO-Vorteile, trotzdem fuhren wir mit hängenden Köpfen nach Hause.
Schon nach kurzer Zeit schwante mir Böses. Henryk, der am Brett neben mir spielte, stellte rasch eine Figur ein und steuerte auf eine Niederlage zu. Kurz danach lief Schübi an mir vorbei und raunte mir zu, dass er einen Bauern und damit die Partie verliere. Ein paar Zeigerumdrehungen später erlebte Flo den Super-GAU. Er sah sich mit einem Angriff von Dame und Springer gegen seinen König konfrontiert. Als sein Gegner auch noch einen Läufer gegen seine Königsstellung richtete, sah Flo bereits den nächsten Damenzug mit schnellem Matt voraus und gab auf. Sekunden später realisierte er, dass er eben diese Dame mit einem Bauern hätte schlagen können und damit die Partie gewonnen hätte.
Immerhin agierte Reto gewohnt zuverlässig und nach einem falschen Bauernzug seines Gegners gewann er seine Partie.
Hanspeter schien etwas besser zu stehen. Etwas später dachte ich, dass sein Gegner wohl ein ewiges Schach haben könnte und rechnete mit einem Remisschluss, nur um kurz danach zu erfahren, dass sogar eine Niederlage resultierte. Offensichtlich hatte Hanspeter einen giftigen Läuferzug seines Gegners übersehen.
Schübi konnte seine vermeintliche Verlustpartie mit ungleichfarbigen Läufern in ein Remis umbiegen.
Henryk spielte mit seinem Materialnachteil unverdrossen weiter, machte immer wieder kleine Fortschritte und stand nach einem Trickzug plötzlich sogar auf Gewinn, den er dann auch souverän einfuhr.
Ich stand gegen die Ragosinvariante meines Gegners lange vernünftig, oft auch etwas besser. Dann fasste ich in immer noch guter Stellung einen falschen Plan und veredelte diesen noch mit einem Fehlzug, was die Stellung dann nicht mehr ertrug.
Nun blicke ich gebannt auf die nächste Runde in zwei Wochen und hoffe sehr, dass der Horrorfilm endet und von einer kitschigen Romanze abgelöst wird.

René Weber


Payerne 2 (Ø 1818) – Kirchberg 2 (Ø 1857) 3.5-1.5

Vivian Rochat (1920) – M’hamed Heniche (1929) 1-0
Alex Garfield (1821) – René Tanner (1920) 0-1
Karel Bourban (1806) – Henryk Zmyslowski (1816) 1-0
Jonas Rossi (1791) – René Weber (1853) 1-0
Arthur Gendre (1753) – Hans Peter Schüpbach (1769) 0.5-0.5

Unser heutiger Ausflug endete leider mit einer Niederlage. Es war ein Tag ohne, wie man so schön sagt. Abgesehen von René Tanner, der die Situation retten konnte, und Hans Peter, der ein Unentschieden erreichte, hat der Rest der Mannschaft versagt. Glück für uns, dass die Ergebnisse der anderen Begegnungen für uns günstig waren. Wir bleiben also in der Liga 2 mit hoffentlich besseren Ergebnissen im nächsten Jahr. Ein grosses Dankeschön an das gesamte Team.

M’hamed Heniche